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Ansichtskarten: Neujahrsgrüße von einst - Alte Glückwunschkarten

Man liebt und sammelt wieder die bunten Ansichtskarten, die Großmutter und Großvater mit Grüßen von der Urlaubsreise oder mit Glückwünschen zum Geburtstag, Weihnachtsfest oder Jahreswechsel an Freunde und Bekannte schrieben. Die Empfänger pflegten sie, was damals große Mode war, in eigens für diesen Zweck geschaffene und oft recht pompös ausgestattete Postkartenalben zu stecken und aufzubewahren.

Ansichtskarte Neujahr 1910

Lustige Neujahrskarte zum Jahreswechsel 1910

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Glücksbringer
Frohes Neujahr

Die Einführung der Postkarte um 1870 sowie die wenig später praktizierte Idee, auf deren Rückseite ein Bild zu drucken, die Erfindung der Bildpostkarte also, schuf erst die Voraussetzungen für diese Liebhaberei.

Denn vorher hatte die Post nur den Versand geschlossener Briefe gestattet, beförderte nun aber die neuen Postkarten sogar nur zum halben Briefporto. Die Glückwunschkarte (wenn auch nicht als Postkarte) hat jedoch eine sehr viel ältere Tradition.

Schon im 15. Jahrhundert gab es einseitig bedruckte und handkolorierte Holzschnitte, sogenannte Einblattdrucke, mit Neujahrsglückwünschen, auf denen das nackte Jesuskind als Glücksbote, meist umgeben von Heil und Fruchtbarkeit verheißenden Symbolen wie dem Kuckuck, Kaninchen oder auch Heiligenfiguren, auf einer blühenden Wiese sitzt. Auf einem Spruchband wünscht das Weihnachten geborene Christkind ein »god Jar«; Christfest und Neujahrsfest sind noch gleichzeitiger Anlass zum Glückwunsch.

Später verweltlicht der kleine, ein gutes Neues Jahr wünschende nackte Knabe, mit Pfeil und Bogen ausgerüstet, zum Liebesgott Amor. So begegnen wir ihm vor allem auch auf zahlreichen Geburtstags- und Neujahrswünschen des Biedermeiers, die im übrigen in der Vielfalt der Bildmotive wie in der Qualität der feinen gestochenen und lithographierten Vorlage einen Höhepunkt der Glückwunschkartenproduktion darstellen.

Die schönsten und heute von Sammlern begehrtesten wurden damals in Wien hergestellt. Zum Teil besaßen sie einen ausgeklügelten Faltmechanismus oder auch eingesteckte Teile zum Herausziehen. Aus einem Blumenkorb ließ sich zum Beispiel ein Wickelkind mit der Schriftzeile »Glückliches Neues Jahr« ziehen, oder ein Postillon blies vor einem Fenster, dessen Flügel sich öffnen ließen und den Blick auf einen gedruckten gereimten Wunsch freigaben.

Neujahrsgrüsse
Frohes Neujahr

Aber alle diese reizvollen, zum Teil mit Seide, Stickerei, Prägungen und Vergoldungen ausgestatteten Bildkarten und Ziehbilder ließen sich nur sorgfältig in Kuverts gesteckt versenden. Die Postkarte und die Entwicklung billiger Farbdrucktechniken machten dann die Massenherstellung und -Versendung von Glückwunschkarten möglich.

Zechbrüder
Frohes Neujahr
Entsprechend groß ist somit das Feld, das sich hier heute dem Sammler bietet, und zwar in vielen Preiskategorien. Mittelalterliche Einblattdrucke kosten mindestens mehrere hundert Euro, ganz seltene sogar einige tausend. Für erstklassig erhaltene Wiener Ziehbilder muß man viele Zehneuroscheine anlegen. Aber noch kann man auf Flohmärkten ganze Postkartensammelalben aus der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg mit Dutzenden von Glückwunschkarten für zehn oder zwanzig Euro erstehen.

Bilder mit freundlicher Genehmigung vom
Antiquariat Martina Berg

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